Wie nehmen Betriebe ihre Mitarbeiter bei der Digitalisierung mit?

Betriebe haben uns von ihren Erfahrungen mit digitalen Prozessen und der Einbindung Ihrer Mitarbeiter berichtet.

Um das Handwerk und die aktuellen Herausforderungen und Trends verstehen und aus erster Hand erfahren zu können was die Branche bewegt, haben wir über 50 Tiefeninterviews mit Handwerksbetrieben der Gewerke Dachdeckerei, Elektroinstallation, Gas-, Wasser-, Heizungs- und Klimainstallation deutschlandweit geführt.

In diesen Interviews wurde auch das Thema Digitalisierung angesprochen und die Betriebe haben uns von ihren Erfahrungen mit digitalen Prozessen und den Umgang Ihrer Mitarbeiter mit diesen berichtet. Wie drei der über 50 Betriebe den Prozess der Digitalisierung erlebt und welche Erfahrungen sie im Betrieb und mit ihren jeweiligen Mitarbeitern gemacht haben, wollen wir kurz berichten.

Ein kleiner Sanitärbetrieb aus Abstainach macht es vor

„Die Digitalisierung kommt, ich muss damit arbeiten sonst gehe ich früher oder später unter.“ (Zitat des Geschäftsführers)

Ein Sanitärbetrieb aus Abstainach hat uns von den Erfahrungen während und nach der Einführung digitaler Prozesse und Software berichtet. Nachdem der Betrieb die Handwerkersoftware Taifun eingeführt hatte, ist die Mitarbeiteranzahl in Vollzeit von insgesamt acht auf vier Mitarbeiter gesunken. Viele wollten den Digitalisierungsprozess nicht mitgehen, haben sich geweigert oder die Qualifikationen und Erfahrungen mit digitalen Tools waren einfach nicht ausreichend vorhanden.

Vom morgendlichen Meeting bis hin zur Auftragsdokumentation. Der interviewte Sanitärbetrieb hat für sich die Vorteile und angenehmen Seiten der Digitalisierung genutzt. Die morgendliche Tagesplanung und Besprechung hält der Geschäftsführer digital mit seinen Mitarbeitern ab und der Weg in den Betrieb wird für diese somit gespart – da bleibt mehr Zeit fürs Wesentliche und die Mitarbeiter können direkt zum Kunden aufbrechen. Durch die integrierte Auftragsdokumentation in der Software Taifun kann der Geschäftsführer in Echtzeit nachvollziehen, wie der Baufortschritt aussieht. Einen weiteren Vorteil hat das Ganze auch noch – die zeitraubenden Telefonate und Rücksprachen der Mitarbeiter untereinander und mit dem Chef werden auf ein Minimum reduziert. Der Betrieb geht transparent und auf Vertrauensbasis mit seinen Mitarbeitern um. So können diese zum Beispiel selbst entscheiden, ob die Funktion der digitalen Zeiterfassung der Software genutzt wird oder ob die Zeiten im Nachgang manuell nachgetragen werden.

Selbst beim Thema Bezahlung ist der Betrieb in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter. Der Geschäftsführer verzichtet wo es geht auf Barzahlungen von Kundenaufträgen um unnötigen Buchungsaufwand zu vermeiden. Die Lagerhaltungskosten werden ebenfalls auf ein absolutes Minimum reduziert und somit können auch hier Kosten eingespart werden. Der Betrieb setzt auf eine bedarfsgerechte und direkte Bestellung und Abholung der Materialien vom Großhändler. Das Material wird höchstens in den Firmenwagen gelagert.

„Kleine Veränderungen bringen einen großen Unterschied“, hat uns der Geschäftsführer berichtet. Natürlich ist jeder Betrieb unterschiedlich und es geht nicht alles auf einmal. Man muss sich Schritt für Schritt in Richtung Digitalisierung heranarbeiten. Unser Interviewpartner hat für seinen Betrieb und seinen Erfolg aber erkannt, dass „es ohne Laptop und Software nicht lange gut geht“.

Bei dem Prozess der Digitalisierung kommt es nicht nur auf die nötige Hard- und Software an. Die Mitarbeiter müssen auch immer wieder motiviert und auf den neuesten Stand gebracht werden. Hierfür nutzt der Geschäftsführer immer öfter Online-Schulungen um seine Mitarbeiter effizienter und kostengünstiger weiterzubilden.

Voll 0 auf 100 in kürzester Zeit – ein junger Dachdecker aus Bielefeld erzählt uns wie

Ein noch sehr junger Geschäftsführer aus Bielefeld hat uns von seinen Erfahrungen der Einführung digitaler Prozesse berichtet. Der Betrieb beschäftigt insgesamt 20 Mitarbeiter und Lehrlinge. Bei den

Kunden ist der Dachdeckerbetrieb nicht nur lokal beliebt und gefragt. Mit Drohnenaufnahmen vom Dach für Kunden bieten sie ein kleines, aber beeindruckendes und spielerisches Extra für alle Kunden. „Man muss ja das Handwerk interessant machen.“ (Zitat des Geschäftsführers)

„Das Netzwerk über Instagram würde ich nicht unterschätzen“, teilte uns der Geschäftsführer mit und hat von den Erfahrungen mit den sozialen Netzwerken berichtet. Der Betrieb hat erkannt, dass er bei der Kunden- und Mitarbeitergewinnung mit der Zeit gehen muss und ist regelmäßig auf sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook unterwegs. Hier werden potenzielle Mitarbeiter und Kunden virtuell mit auf die Baustelle genommen. Der Betrieb teilt nicht nur die Ergebnisse der geleisteten Arbeiten auf der Baustelle, sondern auch Drohnenbildaufnahmen und Stimmungsbilder bzw. -videos aus dem überwiegend noch sehr jungen Team. Hier nutzt der Geschäftsführer gleich auch noch den Vorteil der Marketing-Potenziale und der hohen Reichweite auf den sozialen Netzwerken. Mit dem Gewinnen neuer und vor allem junger Mitarbeiter hat der Betrieb keine Probleme. Die digitalisierten, transparenten und modernen Arbeitsweisen sprechen da für sich.

Um die Arbeitsprozesse im täglichen Doing effizienter und zeitsparender zu gestalten, nutzt der Betrieb die Handwerker-Software M-Soft. Die Software bietet Funktionen wie die digitale Zeiterfassung, die Organisation und Einsatzplanung von Mitarbeitern im Büro, die Organisation und Planung von Kundenaufträgen, die Planung der Warenwirtschaft, die Buchhaltung und auch Kundenanfragen.

Der Geschäftsführer hat uns berichtet, auch mit Hilfe der Digitalisierung und digitaler Prozesse schnell und sehr effizient gewachsen zu sein und die heutigen digitalen Potenziale zur richtigen Zeit genutzt zu haben.

Auch mit mehr Mitarbeitern kann es klappen – ein Betrieb aus Bocholt zeigt wie

„Der spannendste Trend im Handwerk ist halt BIM. Den darf man nicht verschlafen, sonst wird der Markt kleiner.“ (Zitat Geschäftsführer)

Ein SHK-Betrieb aus Bocholt mit über 90 Mitarbeitern in Vollzeit und sechs Mitarbeitern in Teilzeit hat sich unter anderem auf die seit 2020 verpflichtend geltende BIM-Projektierung spezialisiert. In dem Tiefeninterview mit dem Geschäftsführer, konnten wir an den Erfahrungen des Betriebes zu den Themen Digitalisierung, digitale Prozesse und Akzeptanz der Mitarbeiter teilhaben.

Der Betrieb hat uns berichtet, dass der Einsatz von digitalen Prozessen und Tools seit Jahren schon sehr erfolgsversprechend ist. Zum Beispiel sind die Mitarbeiter auf den Baustellen mit Laptops ausgestattet um die Effizienz zu steigern und die Datenpflege einfacher zu handhaben. Denn „was macht den Wert eines Unternehmens aus? Zukünftig die Daten.“, so der Geschäftsführer.

Anhand eines digitalen Terminkalenders können die Mitarbeiter direkt auf den Baustellen die Kundenaufträge einsehen und Änderungen sind just-in-time sichtbar. Die digitalen Prozesse erleichtern den Mitarbeitern in vielerlei Hinsicht auch die Arbeit und werden daher gerne von ihnen angenommen.

Zum Thema Zukunftstrends im Bereich der Digitalisierung berichtete uns der Geschäftsführer, dass digitale Diagnosetools im kommen sind. In Zukunft wird es keine Einzellösungen mehr geben, es wird alles vereinheitlicht in einem Tool sichtbar sein, so die Prognose des Geschäftsführers. Tools seien individuelle Lösungen, weil jedes Unternehmen andere Produktionsanlagen hat. Und dieser Prozess könne verbessert werden, wenn künftig standardisiert gebaut wird.

Auf die Weiterbildung seiner Mitarbeiter legt der Geschäftsführer ebenfalls großen Wert. Die über 90 Beschäftigten können sich zeit- und kostengünstig auf E-Learning-Plattformen, auf denen Schulungen dokumentiert und durchgeführt werden können, weiterbilden.

Viele Betriebe haben es vorgemacht und gezeigt, dass die Digitalisierung enorme Chancen und Vorteile bietet – unabhängig von dem Gewerk und der Größe des einzelnen Betriebes.

Gerade in den aktuellen Zeiten und der weltweiten Corona-Krise hat sich die frühzeitige Umstellung auf digitale Prozesse für viele Betriebe und deren Mitarbeiter bezahlt gemacht.

Tools wie Meisterwerk und der Firmeneintrag Plus können auch für Sie und Ihren Betrieb erste Schritte in Richtung Digitalisierung und digitale Prozesse sein.

Kontakt